abchasien I
meine kleine reise in eine land, das es gar nicht gibt, das aber ungeachtet dessen einen präsidenten wählt, ministerien hat, grenzen, eine hauptstadt,eine eigene sprache.
abchasien ist ein teil georgiens. das sehen zumindest alle georgier und auch alle anderen uno-staaten so. die abchasier innerhalb abchasiens sehen das anders. abchasien ist ihr staat. so wie die georgier einen haben, die armenier, russen, amerikaner.
wir fahren übers land, weil der jeep nach suchumi muss. die stimmung wie im roadmovie, zum ersten mal seit monaten anständige musik im auto, jonathan hat seinen ipod mitgenommen. wir hören schwedisches (cardigans, soundtrack of our lifes…), viel britisches (oasis, einige der „the…“-bands) und spanisches (café del mar).
die fahrt nach suchumi dauert 7 stunden. wir kommen durch landschaftlich reizvolle gegenden mit toten hunden am straßenrand – allein 4 in den ersten zwei stunden. das wirtschaftskonzept der städte und dörfer leuchtet kaum ein. in der einen stadt gibt es nur hängematten zu kaufen, in der anderen nur brot. man fährt kilometerlang an kleinen ständen vorbei, an denen menschen völlig identisches brot zu identischem preis feilbieten. die frauen im mittelfeld tun uns tüchtig leid.
wir halten in kutaisi, der größten stadt des landes nach tbilisi. natürlich nicht aus touristischen gründen. vielmehr müssen wir mal. die antennen am auto wechseln. nächste station: zugdidi. hier leben fast nur idps aus dem benachbarten abchasien. mit mühe finden wir die unomig-kaserne (stützpunkt, standort, ich kenne mich nicht aus mit militärischem zeug). wie in der folge noch oft wird unser auto mit einem spiegel nach geschenken fremder menschen, die diese am liebsten unter dem auto vestecken, damit wir in österliche stimmung kommen, abgesucht, dann dürfen wir passieren. in der klischeemilitärbar – es könnte auch eine vereinskneipe sein - trinken wir amerikanisches bier, sehen französisches fernsehen und hören die no angels über das radio, während wir auf den abchsischen unicef-field assistant ruslan warten, der uns über die grenze bringen soll.
auf dem weg nach suchumi passieren wir etwa 20 schlagbäume, schäkern mit russischen grenzposten, entdecken die menschenleere und viele zerstörte häuser. aber um ehrlich zu sein: irgendwann fügen sie sich ins landschaftsbild, und man erwartet sie geradezu. in den meisten hausfassaden kann man einschusslöcher sehen, die richtig zerstörten häuser gehörten früher meist georgiern. im bürgerkrieg wurden sie angezündet, um den standpunkt der abchasier deutlich zu machen, und eine rückkehr der georgier schwierig.
am abend suchen wir ein schaschlik-restaurant auf, auch wenn der name etwas sehr hochgegriffen ist. bestellen läuft so:
unser auto braust heran, stoppt vor dem eingang.
ruslan (kurbelt das fenster runter, schreit): hey, habt ihr fleisch?
der schaschlikmann: ja.
r: dann mach mal drei portionen.
jonathan: nein, sag ihm, er soll vier machen.
r: ok, mach vier!
ds: ok.
am nächsten tag wollten wir übrigens wieder schaschlik essen, es gab aber nix, weil der 23jährige sohn des nachbarn beim spazierengehen an einem wasserfall tödlich gestürzt war.
wir sitzen einige zeit am fluss über dem wirklich guten essen. leider war das bier alle. und wir hatten keins mitgebracht.
wird fortgesetzt…
abchasien ist ein teil georgiens. das sehen zumindest alle georgier und auch alle anderen uno-staaten so. die abchasier innerhalb abchasiens sehen das anders. abchasien ist ihr staat. so wie die georgier einen haben, die armenier, russen, amerikaner.
wir fahren übers land, weil der jeep nach suchumi muss. die stimmung wie im roadmovie, zum ersten mal seit monaten anständige musik im auto, jonathan hat seinen ipod mitgenommen. wir hören schwedisches (cardigans, soundtrack of our lifes…), viel britisches (oasis, einige der „the…“-bands) und spanisches (café del mar).
die fahrt nach suchumi dauert 7 stunden. wir kommen durch landschaftlich reizvolle gegenden mit toten hunden am straßenrand – allein 4 in den ersten zwei stunden. das wirtschaftskonzept der städte und dörfer leuchtet kaum ein. in der einen stadt gibt es nur hängematten zu kaufen, in der anderen nur brot. man fährt kilometerlang an kleinen ständen vorbei, an denen menschen völlig identisches brot zu identischem preis feilbieten. die frauen im mittelfeld tun uns tüchtig leid.
wir halten in kutaisi, der größten stadt des landes nach tbilisi. natürlich nicht aus touristischen gründen. vielmehr müssen wir mal. die antennen am auto wechseln. nächste station: zugdidi. hier leben fast nur idps aus dem benachbarten abchasien. mit mühe finden wir die unomig-kaserne (stützpunkt, standort, ich kenne mich nicht aus mit militärischem zeug). wie in der folge noch oft wird unser auto mit einem spiegel nach geschenken fremder menschen, die diese am liebsten unter dem auto vestecken, damit wir in österliche stimmung kommen, abgesucht, dann dürfen wir passieren. in der klischeemilitärbar – es könnte auch eine vereinskneipe sein - trinken wir amerikanisches bier, sehen französisches fernsehen und hören die no angels über das radio, während wir auf den abchsischen unicef-field assistant ruslan warten, der uns über die grenze bringen soll.
auf dem weg nach suchumi passieren wir etwa 20 schlagbäume, schäkern mit russischen grenzposten, entdecken die menschenleere und viele zerstörte häuser. aber um ehrlich zu sein: irgendwann fügen sie sich ins landschaftsbild, und man erwartet sie geradezu. in den meisten hausfassaden kann man einschusslöcher sehen, die richtig zerstörten häuser gehörten früher meist georgiern. im bürgerkrieg wurden sie angezündet, um den standpunkt der abchasier deutlich zu machen, und eine rückkehr der georgier schwierig.
am abend suchen wir ein schaschlik-restaurant auf, auch wenn der name etwas sehr hochgegriffen ist. bestellen läuft so:
unser auto braust heran, stoppt vor dem eingang.
ruslan (kurbelt das fenster runter, schreit): hey, habt ihr fleisch?
der schaschlikmann: ja.
r: dann mach mal drei portionen.
jonathan: nein, sag ihm, er soll vier machen.
r: ok, mach vier!
ds: ok.
am nächsten tag wollten wir übrigens wieder schaschlik essen, es gab aber nix, weil der 23jährige sohn des nachbarn beim spazierengehen an einem wasserfall tödlich gestürzt war.
wir sitzen einige zeit am fluss über dem wirklich guten essen. leider war das bier alle. und wir hatten keins mitgebracht.
wird fortgesetzt…
K. - 21. Sep, 11:07