im theater gewesen. roland schimmelpfennigs auf der greifswalder straße gesehen, ein auftragswerk des deutschen theaters.
positiv: eine momentaufnahme der vielfalt der einwohner berlins, zuerst lustig, später wahnsinnig. 40 rollen, 60 szenen, 11 darsteller, die alle hände voll zu tun haben, stück wird auf der großen bühne gespielt.
neutral: bauschutt wird laut krachend vom seitenbalkon gekippt, menschen werfen mit pflastersteinen auf einrichtungsgegenstände, viele nackte menschen, die z.t. miteinander schlafen, der zuschauer als voyeur. schauspieler betreten in der regel aus der ersten reihe die bühne und setzen sich nach ihrer szene dorthin zurück. viel blut und geschrei.
negativ: einige stellen klappen nicht. des öfteren sollen drei menschen den gleichen oder ähnlichen text sprechen und verhaspeln sich dabei, klischeehafte darstellungen aufgrund der vielen szenen in nur 2 stunden, die vorstellung ist schlecht besucht.
nach dem stück ein publikumsgespräch mit autor und schauspielern, das genau so abläuft, wie man sich das vorstellt. interessierte zuschauer wollen uns an ihrer interpretation teilhaben lassen und stellen fragen wie: habe ich das richtig gesehen/interpretiert, dass das grauschwarze haar auf dem rücken die erste stufe der transformaion zum wolf war?
noch schlimmer aber die andere frage: herr schimmelpfennig, was wollten sie uns mit diesem stück vermitteln?
doch der autor hatte keine umschläge dabei, in denen die lösung auf diese oder andere fragen (weltformel, ewiger frieden) notiert war. schimmelpfennig mit arroganter intellektuellenbrille. sehr angenehm.
K. - 15. Jan, 12:03