slavonia zehnter juni neunzehnhundertneun
ich habe beim umzug geholfen, und war wohl zum ersten mal eine tatsächliche hilfe. der umziehende hatte im laufe seines bisherigen lebens derart viele sachen angehäuft, dass zwei große r&w-artige transporter nicht ausreichten, und der ficus, übrigens ein maulbeergewächs, zurückgelassen werden musste.
wir nahmen die ganze wg-einrichtung mit, sodass die wohnhaft bleibenden in den nächsten tagen keine möglichkeit haben werden, sachen in einen schrank zu legen, etwas zu essen oder auch nur irgendwas abzustellen. dass sie überhaupt etwas besitzen, ist schon höchst fraglich, wenn man sich das alles betrachtet, was wir mitnahmen.
ich kann mich nicht beschweren, aber warum ziehen die menschen stets aus der ersten etage in die vierte?
später am tag habe ich zwei bvg-mitarbeitern für eine stunde beschäftigung gegeben. ich hatte etwas zwischen u-bahn und bahnsteig fallengelassen und mich aufgrund der raschen zugfolge am halleschen tor - und auch sonst und überhaupt - nicht getraut, hinabzusteigen, und den wichtigen gegenstand heraufzuangeln. dieser war auch nicht mehr sichtbar. die beiden freundlichen bvgler erschienen bereits nach über 20 minuten, er mitte dreißig, sie wohl auch, aber dick, da sieht man ja älter aus. er stieg hinab und hatte eine mickey-maus-funzel-taschenlampe dabei, mit der er natürlich nicht erfolgreich sein konnte. ich hatte mal eine ähnliche taschenlampe. man konnte eine rote oder grüne plastikscheibe oder beide - schwarzlicht, dachte ich damals - vorschieben und tolle lichteffekte zaubern, puppentheaterbühnen anstrahlen oder auch den playmobilzirkus und das auf der vorderseite aufgedruckte morsealphabet aufsagen bzw. blinken. kurzkurzkurzlanglanglangkurzkurzkurz heißt, das wissen die meisten, sos. die wenigsten wissen aber, was kurzlanglangkurzlangkurz heißt: @, richtig. woher weißt du? der bvgler holte sich eine bedeutend größere, aber unwesentlich hellere lampe aus dem personalraum. aber wieder nix.
insgesamt stand ich mehr als eine stunde frierend auf dem u-bahnhof hallesches tor, also überirdisch, und hoffte und bangte, bis die kälte eine gleichgültigkeit erzeugte, während die bvgler noch fieberhaft (kälte - fieber!) dabei waren.
K. - 11. Feb, 21:42
calibu - 18. Feb, 16:26
Erpressung
Was bekomme ich dafür, wenn ich nicht sage, was du verloren hast???? :D:D:D:D:D:D:D
krabbensaftig - 19. Feb, 22:13
ich biete mehr...
K. - 19. Feb, 23:35
99 euro
strategie 1:
so abel, ich schlage vor, wir teilen dann das geld aus osnabrück brüderlich 50/50, nelli ist dreistellig erleichtert und informationell befriedigt, vermutlich aber furchtbar enttäuscht ob der belanglosigkeit.
strategie 2:
nelli, du kannst dein gebot auch direkt an mich richten,immerhin bin ich der einzige, der die ganze wahrheit kennt, nicht nur die stille post variante über dritte oder gar vierte. also: Faites vos jeux bzw. fais tes jeux..
so abel, ich schlage vor, wir teilen dann das geld aus osnabrück brüderlich 50/50, nelli ist dreistellig erleichtert und informationell befriedigt, vermutlich aber furchtbar enttäuscht ob der belanglosigkeit.
strategie 2:
nelli, du kannst dein gebot auch direkt an mich richten,immerhin bin ich der einzige, der die ganze wahrheit kennt, nicht nur die stille post variante über dritte oder gar vierte. also: Faites vos jeux bzw. fais tes jeux..
neugierig oder einfach
du hast dir sicher schon gedacht, dass ich das absichtlich im unklaren gelassen habe, denn ich wollte nicht zu blöd dastehen. so bin ich trotz meiner unachtsamkeit der moralische sieger, weil ich über die freundlichen bvgler herziehe - das ist gemein. würde ich aber schreiben, was ich verloren habe, würde alle welt - bzw. die relevanten und des deutschen mächtigen teile davon - denken und laut ausrufen: man, der ist ja dämlich, wie kann man nur ... ... verlieren!
und daher belasse ich es dabei.